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Public Choice-Theorie über Öffentliches Recht - Lexikon der Argumente

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Öffentliches Recht/Public-Choice-Theorie/Farber: Aus einer Public-Choice-Perspektive kann das öffentliche Recht als eine Reihe von institutionellen Strukturen gesehen werden, die sich mit den Schwierigkeiten kooperativen Handelns zwischen instrumentell rationalen Individuen befassen. Institutionen, denen es nicht gelingt, solche Mechanismen zu entwickeln, können nicht effektiv funktionieren. Diese Einsicht in die Wurzeln von Rechtsinstitutionen liefert eine starke, vereinheitlichende Konzeption der Strukturen von Rechtsinstitutionen und lenkt die Aufmerksamkeit auch auf die Bedeutung von Institutionen bei der Gestaltung von Ergebnissen.
Diese Strukturen helfen solchen Individuen, miteinander zu kooperieren und kohärente Gruppenentscheidungen zu treffen, aber manchmal auf Kosten der Schaffung von Möglichkeiten für Untergruppen, auf Kosten der Gruppe als Ganzes zu profitieren. Normativ sollte das öffentliche Recht nach Institutionen streben, die es der Regierung so weit wie möglich erlauben, öffentliche Werte zu fördern und gleichzeitig die Möglichkeiten zu minimieren, den Prozess für private Gewinne auszunutzen. (...) Public Choice kann für das öffentliche Recht relevante Erkenntnisse darüber liefern, wie sich Gesetzgeber, Gerichte und Behörden verhalten und interagieren.
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Aber zumindest an diesem Punkt sind die Modelle alles andere als robust (Stephenson, 2010(1), S. 315), und die empirische Evidenz ist oft spärlich oder nicht schlüssig (Mashaw, 2010(2), S. 49-50).* >Rationale Entscheidung/Public-Choice-Theorie
, >Kollektives Handeln/Public-Choice-Theorie.

* 1 Für eine frühe Kritik, die empirische Probleme hervorhebt, siehe Green und Shapiro (1994)(3). Fairerweise muss man sagen, dass die Grobheit der frühen Public-Choice-Modelle ein leichtes Ziel für solche Kritik war.

1. Stephenson, M. C. (2010). "Statutory Interpretation by Agencies," in D. A. Farber and A. J.
O'Connell, Hrsg., Research Handbook on Public Choice and Public Law, 19—48. Northampton, MA: Edward Elgar.
2. Mashaw, J. (2010). "Public Law and Public Choice: Critique and Rapprochement," in D. A.
Farber and A. J. O'Connell, Hrsg., Research Handbook on Public Choice and Public Law, 19-48. Northampton, MA: Edward Elgar.
3. Green, D. P. and I. Shapiro (1994). Pathologies of Rational Choice Theory: A Critique of Applications in Political Science. New Have, CT: Yale University Press.

Farber, Daniel A. “Public Choice Theory and Legal Institutions”. In: Parisi, Francesco (ed) (2017). The Oxford Handbook of Law and Economics. Bd. 1: Methodology and Concepts. NY: Oxford University Press

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Public Choice-Theorie

Parisi I
Francesco Parisi (Ed)
The Oxford Handbook of Law and Economics: Volume 1: Methodology and Concepts New York 2017

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